Donnerstag, 26. Januar 2012

EEG 2.0 statt Quotenregelung





ZEIT: Die Erneuerbaren müssen weiter gefördert werden

In einem Gastbeitrag für die ZEIT schreiben die beiden Wissenschaftler Paul Lehmann und Erik Gawel ein Plädoyer für den Erhalt der Erneuerbaren Energien über das EEG. Diese Förderung sei unverzichtbar, da von einem fairen Wettbewerb zwischen erneuerbaren und konventionellen Energieträgern im Stromsektor noch längst keine Rede sein könne, da sowohl die Infrastruktur von Produktion und Verteilung als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen auf eine zentralisierte Stromerzeugung ausgerichtet seien. Unter diesen Bedingungen könne sich eine Umstellung des Systems auf dezentrale, erneuerbare Technologien mit schwankender Erzeugung betriebswirtschaftlich unmöglich rechnen.

Zudem gäbe es Barrieren bei der Technologieentwicklung, die “nicht alleine durch den europäischen Emissionshandel überwunden werden” können. Vielmehr sei der Emissionshandel, der ja angeblich ausreichend sei für die Förderung der Erneuerbaren Energien, selbst “Teil des Problems”, da er die externen Kosten der fossilen Energieträger in den Preisen nicht annähernd berücksichtige.

Kostenlos sei die Energiewende nicht zu schaffen, die Autoren plädieren aber für eine ehrliche Debatte um die Belastungen. Die EEG-Förderung sei keineswegs für eine Verlagerung deutscher Unternehmen ins billigere Ausland verantwortlich - schließlich seien industrielle Großverbraucher fast vollständig von der EEG-Umlage befreit. Außerdem wären sie sogar Nutznießer von - durch die Erneuerbaren verursachten - sinkenden Großhandelspreisen.

Die Kosten der Energiewende würden im Wesentlichen auf die privaten Haushalte umgelegt. “Diese Kosten sind relevant, müssen aber auch im Verhältnis zu den Nutzen der Energiewende gesehen werden. Wie viel ist der Einzelne bereit zu zahlen für die Vermeidung des Klimawandels, die geringere Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUs oder eine niedrigere Abhängigkeit von Erdgasimporten aus Russland?” Und diese Kosten seien es, die durch die Energiewende deutlich geringer würden.

Mit Blick auf die immer wieder geforderte Quotenregelung (statt EEG) gibt das Autorenteam zwar zu, dass die Kosten der Ökostromförderung damit relativ niedrig gehalten werden könnten, da sie den Wettbewerb zwischen den einzelnen erneuerbaren Energieträgern befördern würde. Allerdings könnten die ambitionierten Ziele der Bundesregierung in Bezug auf die Energiewende nicht allein durch die günstigeren Energieträger Wind oder Biomasse erreicht werden. Gebraucht würde deshalb “die gesamte Palette der erneuerbaren Energieträger”.

Eine Quotenregelung bedeute einen hohen Unsicherheitsfaktor für potenzielle Investoren, da die Vergütung abhängig vom Markt und damit schwankend sei. Ganz abgesehen davon erhöhten Quotenlösungen die Unsicherheit von Ökostrominvestments erheblich, da die Vergütung eben nicht fest, sondern marktabhängig und volatil ist. Insbesondere die Erfahrung in Großbritannien habe gezeigt, dass diese Unsicherheiten den Ausbau der Erneuerbaren “massiv behindern und verteuern und schlussendlich sogar zum Scheitern der Quote führen können”.

Schließlich sprechen sich die Wissenschaftler für eine “differenzierte Förderung aller erneuerbaren Technologien” aus. Das solle ein “EEG 2.0” leisten, das den Weg bereite für eine vollständige Integration der Erneuerbaren Energien.
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Dieser Artikel wird Ihnen zur Verfügung gestellt von der Redaktion der PV Aktuell.

Montag, 16. Januar 2012

Ist Krieg oder was?

Ein kleiner verräterischer Einblick in die Sprache der aktuellen Berichterstattung zur EEG-Vergütung für PV-Strom - die Zitate stammen aus sieben Presseberichten oder -mitteilungen von heute (die Wörter sind mit den entsprechenden Links hinterlegt). Eine Sprache wie Kanonenschüsse und Gewehrsalven. Ich wünschte, ich könnte an dieser Stelle auch bald einmal das positive Gegenstück dazu zusammenstellen. Schaffen wir das bis zur Woche der Sonne?

schießt Dauerstreit Abschussliste Kostentreiber gegen vorzuschreiben giftete explodieren Zoff Zeche belastet Verpflichtungen ausufernd gegensteuern Irrsinn utopisch Anstieg explodierende Strompreise Maßnahmen ergreifen verhindern begrenzen unbezahlbar Umverteilung von unten nach oben Hartz-IV-Empfänger oder Mieter zahlen die Solaranlagen von wohlhabenden Hausbesitzern Koalitionsstreit verteidigte Angriffe Hauptproblem kritisierten Chaos Vorstoß Abkehr verlangt fürchten das Aus vorschreiben entschädigungslos außer Betrieb setzen drastischen WIDERSTAND nicht rütteln EMPÖRT falsch Ausbaupflicht Abwürgen das Ende attackiert Bruch gefährde ignoriere Mitnahmeeffekte deutlich teurer Deckelung Monopolisierung bricht...Wahlversprechen das Rad zurück zu drehen teuerste und ineffizienteste Form an allen Ecken und Enden energische Schritte Kostenexplosion drastisch zu reduzieren "Wir müssen alles unternehmen, um diese unsinnige Förderung schnellstmöglich zu reduzieren und zu beenden." Farbe bekennen eine neue Sau durch das Dorf jagt ausgebremst Verfechter Treiben Einhalt zu gebieten verstößt verunsichert Torschlusspanik anheizt gleichgueltig kommt...nicht in Frage ungleich schleppender und unambitionierter Einschnitte zurückrudern "Unkoordinierte Vorstöße Einzelner richten enormen wirtschaftlichen Schaden an" vergessen permanent...in Frage stellt Umfragetief paradox verschleppen ohne Berücksichtigung des Nutzens Nachsehen